Rechtswesen: Der Vormarsch von Abo-Modellen gegenüber Stundenansätzen
Im Rechtswesen gewinnen Abo-Modelle an Relevanz.Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung und der sich wandelnden Mandantenbedürfnisse gewinnen abonnementbasierte Rechtsdienstleistungen an Bedeutung. Der Legal Trends Report 2021 der Case-Management-Software Clio zeigt auf, dass 16 Prozent der abrechnungsfähigen Stunden gar nicht erst verrechnet werden (Seite 36). Zusätzlich werden 11 Prozent der tatsächlich in Rechnung gestellten Stunden nicht beglichen (Seiten 35 und 37). Traditionelle Stundenabrechnungsmodelle entsprechen somit immer weniger dem Zeitgeist, zumal drei Viertel der Arbeiten in Anwaltskanzleien durch Künstliche Intelligenz erledigt werden können (Seite 13 des Legal Trends Reports 2024; wirgehen darauf in einem späteren Blog ein). Dies unterstreicht die Notwendigkeit, effizientereStrategien zu finden, um die finanzielle Leistungsfähigkeit von Unternehmen und Kanzleien zu optimieren.

Die Abwertung des Stundensatzes
Das traditionelle stundenbasierte Abrechnungsmodell verliert zunehmend an Bedeutung, da es den dynamischen Marktveränderungen und den Ansprüchen moderner Auftraggeber nicht mehr gerecht wird. Unzuverlässige Partnerschaftsstrukturen und übermässige Arbeitszeiten führen sowohl bei Anwälten als auch bei Mandanten zu Unzufriedenheit.
Zahlreiche KMU sowie Start-ups verzichten auf eine rechtliche Unterstützung oder greifen zu Selbsthilfemethoden. Es ist deshalb an der Zeit, innovative Ansätze zu implementieren, die den tatsächlichen Bedürfnissen der Auftraggeber gerecht werden und den Zugang zu rechtlichen Dienstleistungen verbessern.
Während einige Anwaltskanzleien und Unternehmen zögerlich auf die dynamischen Veränderungen des Marktes sowie die sich wandelnden Anforderungen der Kunden reagieren, erschliessen fortschrittliche Dienstleister wie Scriveo neue Geschäftsfelder durch den Einsatz kosteneffizienter, KI-basierter Lösungen. Solche volldigitale Rechtsdienstleister bieten auch traditionellen Kanzleien die Möglichkeit, neue Geschäftsmodelle zu erkunden – vorausgesetzt, sie sind bereit, ihre Denkweisen zu hinterfragen und neuartige Ansätze zu integrieren.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass zahlreiche Anwälte nun beginnen, ihre angestammten Abrechnungsmodelle zu überdenken und vermehrt Pauschalhonorare oder hybride Modelle, die Pauschal- und Stundenabrechnung kombinieren, einzuführen. Die COVID-19-Pandemie hat diese Entwicklungen weiter beschleunigt und die Notwendigkeit für flexible und technologisch unterstützte Dienstleistungen hervorgehoben.
Welche Faktoren treiben den Anstieg abonnementbasierter Rechtsdienstleistungen voran?
- Seit längerer Zeit kann beobachtet werden, dass das klassische Stundenansatzmodell bei Anbietern von Rechtsberatungen zusehends zu finanziellen Verlusten und bei Mandanten zu steigender Frustration führt.
- Zudem sorgen unvorhersehbare Anwaltskosten, Abschreibungen von Honoraren und zurückgewiesene Rechnungen dafür, dass Anwälte oft weniger verdienen als veranschlagt.
Was versteht man unter abonnementbasierten Rechtsdienstleistungen?
Für die Rechtsberatung von KMU sowie Start-ups bieten sich digitale, flexible und kosteneffiziente Rechtsdienstleistungen an, um kontinuierlich schnelle rechtliche Unterstützung zu erhalten.
Durch eine regelmässige, meist monatliche Gebühr erhalten Klienten Zugang zu einem festgelegten Spektrum juristischer Dienstleistungen, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Typische Leistungen umfassen
- unlimitierte Rechtsberatung,
- die Überprüfung und Erstellung von Vertragsdokumenten sowie
- Unterstützung bei der Geschäftsplanung.
Das Modell gewährleistet kontinuierliche rechtliche Unterstützung zu planbaren Kosten und ermöglicht es den Mandanten, rechtliche Fragen schnell und ohne zusätzliche Gebühren zu klären. Dies fördert die Transparenz, verlässliche Budgetierung und Sicherheit.
Durch das Outsourcing der Rechtsberatung an innovative Plattformen wie Scriveo, die eine Schnittstelle zwischen Anwälten und KMU schaffen können, ist es im Gegenzug Unternehmen möglich, ihre Ressourcen optimal auf die Kernkompetenzen auszurichten.
Der Einsatz von automatisierten KI-Chatbots, wie beispielsweise dem Legal Assistant von Scriveo, demonstriert, dass moderne Technologien die nahtlose und effiziente Integration von Rechtsdienstleistungen in Unternehmensstrukturen sowie Anwaltskanzleien ermöglichen. Dadurch kann die rechtliche Unterstützung zu einem integralen Bestandteil des Geschäftsalltags werden, was die Reaktionsfähigkeit erhöht und die strategische Planung in rechtlichen Angelegenheiten verbessert.
Laut einer Umfrage von One400, einer Agentur, die sich auf Marketing und Innovation im Rechtsbereich spezialisiert hat, berichten die befragten Kanzleien von stabileren Einkommensströmen, selbst unter Berücksichtigung von Kündigungen und Mandantenabgängen.
Technologie als Katalysator
Die Digitalisierung von Arbeitsabläufen ermöglicht es Unternehmen, Ressourcen effizienter zu nutzen, was zu einer gesteigerten Produktivität führt. Gleichzeitig kann sie sich an die sich verändernden Marktanforderungen anzupassen.
- Ein wesentlicher Vorteil digitaler Plattformen besteht darin, transparente Preismodelle zu etablieren, die den Klienten eine präzise Budgetplanung ermöglichen und die Einkommensstabilität der Rechtsdienstleister sichern. Durch solche Preismodelle werden unerwartete Kosten vermieden, was das Vertrauen stärkt und langfristige Beziehungen fördert.
- Zudem leisten diese digitalen Lösungen einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, indem sie papierlose Prozesse unterstützen und somit den ökologischen Fussabdruck der Unternehmen verringern. Dieser Aspekt gewinnt an Bedeutung, da Firmen zunehmend angehalten sind, umweltfreundliche Praktiken anzuwenden.
Herausforderungen meistern
Das Implementieren abonnementbasierter Rechtsdienstleistungen erfordert eine sorgfältig durchdachte Strategie, die die spezifischen Anforderungen der Unternehmen und ihrer Anspruchsgruppen berücksichtigt. Obwohl dieses Modell messbare Vorteile bietet, bestehen häufig Bedenken hinsichtlich der finanziellen Machbarkeit sowie der praktischen Umsetzung. Der Erfolg hängt jedoch wesentlich von einer gut entwickelten technologischen Infrastruktur ab, die eine effiziente und reibungslose Bereitstellung der Dienstleistungen ermöglicht.
Eine der zentralen Herausforderungen bei abonnementbasierten Rechtsdienstleistungen ist das Erhalten der Rentabilität bei gleichzeitiger Sicherstellung der Kundenzufriedenheit. Dies kann durch das Integrieren klarer Client-Engagement-Strategien erreicht werden. Zum Beispiel:
- Periodische Gespräche oder Onlinemeetings
- das Bereitstellen von informativen Inhalten wie Tutorials und Webinaren
- Aufbau einer Community (exklusive Foren oder Veranstaltungen)
- Einführen von Belohnungsprogrammen, um die Loyalität zu fördern, sowie
- Sammeln und Umsetzen von Feedback, um Produkte und Dienstleistungen zu verbessern.
- Indem eine Rechtsdienstleisterin wie Scriveo regelmässige Updates und Rückmeldungen anbietet und auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden eingeht, wird das Vertrauen gestärkt und der wahrgenommene Mehrwert der Dienstleistungen gesteigert.
Die Aufgabe, eine kontinuierliche Servicequalität zu gewährleisten, kann durch den Einsatz von Technologie und Automatisierung, die skalierbare Prozesse und effizientere Abläufe ermöglichen, unterstützt werden. Diese Ansätze tragen dazu bei, die Arbeitsbelastung mehr oder weniger gleichmässig zu verteilen und dabei sicherzustellen, dass die Kunden – unabhängig von der Anzahl der Abonnenten – kontinuierlich eine hohe Qualität erhalten.
Fazit: Die Zukunft der Rechtsdienstleistungen
Indem abonnementbasierte Rechtsdienstleistungen erschwingliche und zugängliche rechtliche Unterstützung anbieten, ermöglichen sie einen breiteren Zugang zu qualitativer Beratung. Das Modell zeichnet sich durch vorhersehbare Kostenstrukturen aus, die nicht nur die Transparenz für Klienten erhöhen, sondern auch die Planbarkeit für Unternehmen verbessern.
Durch den Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen werden Vertrauen und Loyalität gefördert, was die Zufriedenheit steigert. Für Firmen schaffen abonnementbasierte Rechtsdienstleistungen bedeutende Pluspunkte, darunter eine erhöhte Flexibilität in der Arbeitsgestaltung sowie eine höhere Effizienz in der Sachbearbeitung. Ein berechenbares Budget trägt zur finanziellen Stabilität von Unternehmen bei.
Der Übergang von der herkömmlichen Abrechnung nach Stunden hin zu einem Abonnementmodell bietet somit Vorteile für alle Beteiligten.